Das „Greensheet“ ist der monatliche Marktbericht von Fusion Worldwide. Er informiert über die wichtigsten Entwicklungen in den Lieferketten für ICs, CPUs und Hardwareprodukte. Hier sind einige der wichtigsten Erkenntnisse aus unserem jüngsten Bericht:
Bei Arbeitsspeichern, Prozessoren und Datenspeichern fanden aufgrund von Nachfrageschwankungen und Lieferengpässen erhebliche Verschiebungen statt. Die Hersteller bereiten sich auch auf veränderte Bedingungen vor, da weitere Zölle zwischen den USA und China im Laufe der nächsten drei Jahre schrittweise eingeführt werden.
Erfahren Sie mehr über das Marktgeschehen im nachfolgenden Bericht.
Die Nachfrage nach HBM bestimmt die Preisentwicklung für Speichermodule.
Die Nachfrage nach High-Density D4- und D5-Speichern nahm in den letzten Monaten deutlich zu. Die Verfügbarkeit von D4 ging zurück, da die Hersteller ihre Produktion auf die profitableren D5 und HBM umstellten. In Erwartung eines noch knapperen Angebots bauten die Kunden >Pufferbestände auf.
Die Nachfrage nach HBM-Speichern steigt weiter an. Die Jahresproduktion 2024 von Herstellern wie Micron und SK Hynix ist bereits ausverkauft und die 2025er Kapazitätenerschöpfen sich schnell sein. Da immer mehr Hersteller HBM den Vorzug geben, wird der Markt wahrscheinlich einen Anstieg der Preise für D5 sehen, da HBM direkt mit der D5-Produktion konkurriert. Die Herstellungsprozesse dieser Produkte sind teilweise gleich, und da HBM die dreifache Anzahl an Wafern benötigt, wird das Angebot an D5 wahrscheinlich zurückgehen. Die Ressourcen werden voraussichtlich für die beliebteren und profitableren HBM eingesetzt werden.
Micron und Samsung gehören zu den Unternehmen, die ihr Angebot an HBM erweiterten. Die Unternehmen planen, ihre Produktionskapazitäten zu Gunsten dieser neuen Produkte umzustellen.
Neben den Preisen für SSD- und DRAM-Module steigen auch die Preise für LPDDR5. Sie werden in diesem Quartal um weitere 10 % bis 15 % steigen. DRAM liegt am oberen Ende der erwarteten Preisentwicklung. Prognosen deuten darauf hin, dass die Preise bis zu 20% höher liegen könnten. Währenddessen ging die Nachfrage nach Low-Density LPDDR4 zurück, mit entsprechend niedrigeren Preisen.
HDD-Produktionskürzungen führten zu knappen Zuteilungen, während das Angebot von SSDs stabil blieb
Das Angebot an Festplatten ist extrem knapp, da die Nachfrage seit Mitte April enorm gestiegen ist. Diese Entwicklung resultiert aus dem Zurückfahren der HDD-Produktion, da Hersteller versuchen, ihre Verluste unter dem zusätzlichen Druck von Materialknappheit zu reduzieren.
Die am stärksten betroffenen Produkte sind High-Capacity HDDs (16 TB und mehr). Händler berichten über begrenzte Zuteilungen und verschobene Liefertermine. Die Preise sind parallel zu der gestiegenen Nachfrage um acht bis zehn Prozent in die Höhe gegangen. Sie könnten noch weiter steigen, wenn die Nachfrage begrenzt bleibt. Das Angebot an Low-Capacity HDDs war weiterhin sehr gut.
Die Nachfrage nach SSDs blieb schwach, da sich die Auslieferung normalisiert hat. Es gibt zwar immer noch Berichte über Lieferengpässe bei High-Capacity SSD, aber die meisten Händler geben an, dass die Belieferung gleichmäßig erfolgt. Die Preise steigen trotz der Stabilität weiter an, im 3. Quartal bereits um fünf bis zehn Prozent.
US-Zölle auf chinesische Produkte werden sich voraussichtlich auf die Nachfrage nach GPUs auswirken
Die KI-GPUs bestimmen weiterhin die Entwicklung. Die Preise der RTX 40 sowie der A100- und H100-Serien bleiben hoch, da das Angebot weiterhin begrenzt ist. Im Gegensatz dazu ist die Nachfrage nach Workstation-GPUs gleich. Die Hersteller hoffen, dass die bevorstehenden Preisanpassungen für eine dringend benötigte Belebung sorgen.
Außerdem endete am 31. Mai die Zollbefreiung auf GPUs für Unternehmen, die Produkte aus China in die USA importieren. Es wird erwartet, dass die , die 2025 in Kraft treten werden, die Nachfrage beeinflussen, da die Kosten ansteigen. Aufgrund dieser Entwicklung wird bereits jetzt ein Anstieg der Nachfrage nach der RTX 40-Serie vorausgesagt.
Nachfrage nach Netzwerkprodukten bleibt konstant
Die Nachfrage nach Netzwerkprodukten ist nach wie vor hoch, insbesondere nach Higher-End NICs, optischen Transceivern, Kabeln und Switches. Mellanox ist einer der Hersteller, die bei bestimmten Serien von Hochleistungs-Netzwerkadaptern und NICs Engpässe haben. Mit der steigenden Nachfrage sind auch die Preise für die MXC7-Serie gestiegen, und die Lieferzeiten betragen etwa acht Wochen.
Mellanox fährt die Produktion der MCX6-Serie in der zweiten Jahreshälfte langsam zurück, um die Kapazitäten für die gefragte MCX7-Serie zu erhöhen. Aufgrund dieser Entwicklung gibt es wenig bis gar keine Zuteilung für die MCX6-Serie.
Intel Meteor Lake H-Serie weiterhin knapp
Die Lieferengpässe rund um Intels Meteor Lake H-Serie hielten auch in diesem Monat an, wobei Tier-1-Kunden immer noch am stärksten betroffen sind. Die Engpässe waren bei den Core Ultra 7 165H und Core Ultra 9 185H Prozessoren am gravierendsten.
Obwohl die Verfügbarkeit im Laufe des Monats besser werden sollte, könnten die Engpässe bis ins dritte Quartal andauern. Das Angebot könnte sich möglicherweise noch weiter verknappen, wenn die Serie bei Nicht-Tier-1-Kunden besser angenommen wird.
Nachfrage nach Chromebooks und Notebooks belebten den CPU-Markt
Die steigende Nachfrage nach Chromebooks führte zu einer gesteigerten Nachfrage nach ATOM-CPUs von Intel. Dieser Trend ist auf die wachsende Akzeptanz im Bildungssektor zurückzuführen. In der Folge gab es eine konzentrierte Nachfrage nach den N5095, N4500 und N100 CPUs.
Obwohl auf dem Markt noch keine nennenswerten Engpässe festgestellt werden konnten, äußerten sich einige Kunden besorgt über die zukünftige Verfügbarkeit, da diese CPUs weniger rentabel sind und daher für die Hersteller eine niedrige Priorität haben.
Bei AMD stieg die Nachfrage nach dem kürzlich vorgestellten Ryzen Pro 8040 an, der das kommerzielle Notebook-Segment bedient. Dieses Produkt bringt KI-Anwendungen auf kommerzielle PCs und konkurriert in Bezug auf seine KI-Eignung direkt mit der Ultra Core Familie von Intel.
Lieferengpässe und Zurückhaltung bei Upgrades bestimmten die Entwicklung bei Intel-Prozessoren
Die Nachfrage konzentrierte sich weiterhin stark auf 3rd. Gen Ice Lake und die 4th. Gen Sapphire Lake Serien. Während die Nachfrage nach der 2. Gen. Cascade Lake zurückging, zeichnen sich für Produkte wie Gold 5220R, Gold 6238R und Gold 6248R mögliche Lieferengpässe ab. Die tatsächliche Entwicklung hängt jedoch davon ab, wie die Prognosen mit der tatsächlichen Nachfrage übereinstimmen und kann sich daher noch ändern.
Die Kunden zögern, von der 4th Gen. Sapphire Rapids auf die 5th Gen. Emerald Rapids Xeon Scalable Prozessoren von Intel aufzurüsten, was sich auf die Prognosen auswirkt. Diese Zurückhaltung liegt darin begründet, dass die 5th Gen. Emerald Rapids Serie 20 % teurer ist, obwohl sie die gleiche Motherboard-Plattform verwendet. Möglicherweise warten die Kunden auch, bis die 6th Gen. Granite Rapids im nächsten Jahr auf den Markt kommt, denn diese verspricht eine deutlich bessere Leistung (möglicherweise den doppelten Core Count) und ist speziell auf KI- und wissenschaftliche Anwendungen ausgerichtet.
Längere Lieferzeiten für AMDs Milan Serie
Informierte Kreise weisen darauf hin, dass das Angebot an EPYC 7763, 7713 und 7713P aus der Milan-Serie knapp ist. Die Lieferzeiten betragen bis zu 24 Wochen, und Prognosen zufolge werden die Preise im Juni steigen, da das Angebot geringer wird.
Die EPYC Genoa-X Serie von AMD erfährt einen ähnlichen Anstieg der Nachfrage und damit eine Verknappung des Angebots. Zu den betroffenen Produkten gehören der EPYC 9684X und der EPYC 9384X.