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The Greensheet: Januar 2024

Geschrieben von Fusion Worldwide | Jan 12, 2024 2:30:03 PM

 

 

Das Fusion Worldwide-Greensheet ist unser monatlicher Bericht über die wichtigsten Entwicklungen in den Segmenten ICs, CPUs und Hardware. 

Hier zu Beginn gleich die wichtigsten Erkenntnisse aus unserem aktuellen Bericht: 

  • Preisanpassungen sorgen weiterhin für Schlagzeilen auf den Märkten für integrierte Schaltkreise, SSDs, HDDs und Speichermodule. 
  • Bei Infineon verlängern sich die IGBT-Lieferzeiten, während gleichzeitig Überbestandsangebote bei bestimmten Hochspannungs-MOSFETs zunehmen. 
  • Die Nachfrage nach Desktop- und Notebook-CPUs steigt weiterhin kontinuierlich an, während Server-Kunden zunehmend mit Lieferengpässen zu kämpfen haben. 

Auf dem Weg in das Jahr 2024 scheint die Entwicklung der Kosten für elektronische Bauteile das wichtigste Thema der Branche zu sein - und hier wiederum insbesondere für SSDs und HDDs. Da viele Hersteller unverändert an ihren vorsichtigen Prognosen festhalten, bleiben die Entwicklungen im ersten Quartal weiterhin ungewiss, während Sparten wie die Computer- und Kommunikationsbranche hoffen, ihre lang anhaltende Phase des Überangebots hinter sich zu lassen. 

Lesen Sie weiter und erfahren Sie mehr über das aktuelle Marktgeschehen in unserem vollständigen Bericht. 

 

 

Integrierte Schaltkreise (IC) 

Angebotsüberhang belastet den IC-Markt, während Knappheit bei IGBTs weiter anhält 

Im letzten Monat kam es bei Infineon zu Engpässen bei bestimmten Hochspannungs-MOSFETs, was naturgemäß zu einer Verlängerung der Lieferzeiten führte. Im Gegensatz dazu hat sich das Angebot von Niederspannungs-MOSFETs fortlaufend verbessert, da die rückläufige Nachfrage im Endkundenmarkt zu Überbeständen bei den Herstellern führt. Aufgrund der vorliegenden Nachfragesituation war Infineon in der Lage, seine Kapazitäten zu verlagern, um die Produktion von Hochspannungs-MOSFETs zu unterstützen, wodurch sich das Angebot inzwischen stabilisiert hat. Bei Power-Management-ICs sind ähnliche Trends zu beobachten, da die Bestandskorrekturen länger als erwartet gedauert haben und die Lieferzeiten kürzer geworden sind.   

Darüber hinaus sind die Lieferzeiten für IGBT-Produkte nach anhaltenden Schwankungen in den letzten Monaten des Jahres 2023 sprunghaft angestiegen. Die Ursache für diese Entwicklung sind Kapazitätsprobleme in der Produktion, die sich zusätzlich in höheren Marktpreisen niederschlagen. 

 

Analog Devices und Lattice kündigen für 2024 Preisanpassungen an 

Analog Devices hat angekündigt, eine Preiserhöhung für MPNs aus Serien, die zwanzig Jahre oder älter sind, durchzuführen. Die Preiserhöhung wird 20 % betragen, wobei einige Produkte möglicherweise höhere Anpassungen erfahren, die Details sind jedoch noch nicht endgültig festgelegt.  

Die Kostenanpassungen dürften sich jedoch in erster Linie auf gängige Bauteile beziehen, die in den meisten Anwendungsbereichen als Verstärker eingesetzt werden. Aufgrund der spezifischen Anwendungsfälle für diese Komponenten sind die Alternativen begrenzt, sodass den Kunden wahrscheinlich keine andere Wahl bleiben wird, als die neuen Preisvorgaben zu akzeptieren, es sei denn, es lassen sich alternative Komponenten finden und einsetzen. 

Darüber hinaus hat auch Lattice bereits nach und nach Mitteilungen an seine Endkunden bezüglich einer Preiserhöhung von 7,5 % für Market Longevity Products verschickt, die ab 2024 gelten soll. Gelten wird diese für alle Produkte, die seit mindestens zehn Jahren ausgeliefert werden. Dazu gehören unter anderem die SIxxx-Serie, die Teil der Silicon Image-Linie ist, und die Lattice 4000-Serie.  

Die Preisanpassung tritt am 29. Januar in Kraft, sodass alle Auslieferungen an Kunden an oder nach diesem Datum wahrscheinlich betroffen sein werden. 

 

 

CPUs

PC-Aktivität bleibt unverändert, Desktop- und Notebook-Nachfrage nimmt zu. 

Die Aktivität auf dem offenen Markt für Desktop CPUs war in den letzten Wochen stabil, ohne dass es zu nennenswerten Transaktionen gekommen wäre. Es kam allerdings vermehrt zu Anfragen von Tier-1-Kunden bezüglich der Verfügbarkeit der 12. (Alder Lake) und 13. Generation (Raptor Lake) von Intel. Diese bezogen sich sowohl auf Desktop- als auch auf Notebook-CPUs und betrafen hauptsächlich die i5- und i7-Serien. 

Marktberichten zufolge bestehen für diese Serien zwar keine Versorgungsprobleme, die Kunden befinden sich jedoch in Wartestellung für eine mögliche Versorgungslücke.Auslöser für eine solche könnte der bevorstehende Übergangszeitraum für die Einführung der neuen Meteor Lake-Serie sein. Die offizielle Markteinführung der Notebook-CPUs erfolgte Mitte Dezember, während der Termin für die Desktop-CPUs noch nicht bekannt gegeben wurde. Derallgemeine Bedarf ist zwar stabil und es gibt darüber hinaus keine Anzeichen für einen Anstieg, trotzdem halten sich Spekulationen über eine mögliche Hersteller bedingte Verknappung hartnäckig. 

Insgesamt ist die Nachfrage nach AMD-Notebook und -Desktop im Vergleich zu den Vormonaten leicht zurückgegangen. Während es bei der AMD-Notebook-CPU der Serie 7030 zu einem sprunghaften Anstieg der Nachfrage kam, erhieltenKunden im Dezember Lieferungen seitens AMD, und die autorisierten Distributoren rechnen mit einer schwachen Nachfrage im ersten Quartal. Folglich reduzieren die Hersteller ihre Kapazitäten, um ein ausgeglichenes Verhältnis zu den aktuellen Bedarfsprognosen zu erreichen. 

 

Starke Nachfrage auf dem Servermarkt trotz Versorgungsproblemen auf der Kundenseite 

Die Nachfrage auf dem Markt für Server-CPUs hat sich in den letzten Wochen sowohl bei Intel als auch bei AMD stabil auf hohem Niveau gehalten. Die Berichte von Kunden über Versorgungsprobleme nehmen bereits zu, wobei die Abschaffung der Sonderpreise für Server-CPUs durch Intel die Nachfrage zusätzlich erhöht hat.  

Abgekündigte Produkte sind die Serien mit der größten Nachfrage inklusive den Cascade Lake- und Cascade Lake Refresh-Serien, bei denen es als Folge derzeit zu Lieferengpässen kommt. Die am stärksten betroffenen Modelle sind dabei die Silver- und Gold-Serien. Aber auch die Ice Lake-Serie der 3. Generation verzeichnet einen Anstieg der Nachfrage, was allerdings auf die Aufhebung der Sonderkonditionenzurückzuführen ist. 

Die Distributoren nehmen aufgrund der langen Lieferzeiten und der unsicheren Verfügbarkeit währenddessen eine vorsichtige Haltung bei Prognosen und Bestellungen ein. Während manche sagen, dass sich das Angebot Mitte Q1 erholen könnte, nimmt auch die Nachfrage nach der Sapphire-Rapid-Serie, vor allem nach der 6400er- und 8000er-Serie, stetig zu, wobei es bisher allerdings noch keine Berichte über Engpässe gibt. Für die Mitte Dezember eingeführte Emerald Rapids wird sich die Bedarfslandschaft erst im Laufe des ersten Quartals herauskristallisieren. 

 

Beliebtheit der Milan- und Genoa-Serien von AMD ungebrochen 

Kosteneinsparungen sind nach wie vor der wichtigste Faktor auf dem freien Markt für die Nachfrage nach den Milan- und Genoa-Serien, daran können auch Gerüchte, dass AMD die Produktion zur Optimierung des Bestandsmanagements reduzieren möchte, nichts ändern. Allerdings, dadie Nachfrage nach Server-CPUs aufgrund der fortschreitenden Verbreitung von KI immer weiter zunehmen wird, kann sich dies aufgrund schwindenden Angebots noch ändern. 

 

 

Hardware

Die Q1 SSD Auslieferungen bleiben bei über alle Hersteller unsicher während die Preise weiter steigen. 

Zuteilungsaktualisierungen geschehen inzwischen bei allen Herstellern wöchentlich, was darauf hindeutet, dass die Planungssicherheit begrenzt ist und die Unternehmen Mühe haben, ihre Produktionskapazitäten an die steigende Nachfrage anzupassen. Derzeit entsprechen die zugeteilten Kontingente nur etwa 10 bis 20 % der von Kunden prognostizierten Bedarfsmenge. Diese Situation hat zu einem zunehmenden Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage geführt. 

Am stärksten betroffen sind davon weiterhin die NVMe-Serien. Die SATA-Serien sind ebenfalls betroffen, da die Hersteller ihre Produktion zur Unterstützung der NVMe-Serien umgestellt haben. Bei den großen Speicherkapazitäten ist das Angebot über alle Serien hinweg nach wie vor am beschränktesten. 

Dieser Trend hat sich entsprechend bei allen Herstellern auf die Preise ausgewirkt, sodass diese seit letzten Quartal um 15 bis 20 % gestiegen sind. Während Preise weiter von Woche zu Woche ansteigen, suchen Kunden aktiv nach kostengünstigen Alternativen, um wo immer möglich Einsparungen zu erzielen. Dies führt konsequenter weise zu einer Steigerung der  Nachfrage nach EOL-Serien und älteren Modellen geführt, da deren Preise im Allgemeinen niedriger sind. 

 

Anstieg der HDD-Preise in Q1 mit zusätzlicher Anpassung in Q2 

HDD-Hersteller haben bereits damit begonnen, OEM-Kunden und Distributoren über eine geplante Preiserhöhung zu informieren, die sich auf alle aktuellen Serien auswirken wird. Diese wird im Q1 2024 in Kraft treten und es scheint, dass eine Erhöhung von 10 bis 15 % zu erwarten ist. Darüber hinaus ist eine weitere Anpassung für das Q2 geplant. 

Währenddessen haben die Hersteller mitgeteilt, dass die Prognosen ihrer Kunden im steigen. Nichtsdestotrotz beabsichtigen sie jedoch nicht, ihr Auftragsvolumen bei den vorgelagerten Rohstofflieferanten zu erhöhen, bevor der Marktpreis für Festplatten nicht die erhoffte Profitabilität erreicht hat. Je nachdem, wie sich diese Situation entwickelt, könnte das Angebot letztlich den Preis dafür zahlen, wenn die Produktion nicht mit der Nachfrage Schritt halten kann. 

 

Der Speichermarkt erlebt einen sprunghaften Anstieg von Aktivität und Transaktionen 

Die offiziellen Verkaufspreise für Speichermodule sind in den letzten Monaten kontinuierlich gestiegen. Dieser Trend ist auf eine bedeutende Zunahme der Aktivitäten und Transaktionen im Vergleich zum letzten Quartal zurückzuführen. 

Die Hersteller haben ihre Preispolitik derweil beibehalten, während sie die Produktion von DDR4-Modulen weiter drosseln. Dies führt dazu,dass Kunden versuchen, Pufferbestände aufzubauen, insbesondere für DDR4-Module, um den Preisanstiegen und möglichen Lieferengpässen im neuen Jahr zu entgehen. 

 

Nvidia reagiert auf neue US-Auflagen 

Die jüngsten Auflagen bezüglich der US-Exportbestimmungen traten Ende des Jahres in Kraft. Die verschärften Vorschriften führten zu einem sprunghaften Anstieg der Preise auf dem freien Markt, da sich die Kunden bemühten, sich vorab ihre Bestände zu sichern. Die RTX 4090 erfuhr beispielsweise einen Preisanstieg von 20 % bis 30 %, ähnlich wie die Nvidia Quadro-Serie. 

Nvidia ist eines der Unternehmen, das am stärksten von den aktualisierten Auflagen betroffen ist, so kann das Unternehmen nun keine Hochleistungsgrafikkarten auf AD102-Basis mehr nach China liefern. Obwohl das Unternehmen sich weiterhin bemüht, mit der US-Regierung zu kooperieren, um die Bestimmungen einzuhalten, möchte es gleichzeitig auch seine in China ansässigen Kunden bedienen. 

Als Reaktion auf die Restriktionen hat Nvidia die RTX 5880 Ada Generation Grafikkarte in seinen neuesten Treiber für professionelle Grafikkarten in der Version R535 U9 aufgenommen. Die Ähnlichkeiten zwischen der RTX 5880 Ada und der RTX 6000 Ada deuten darauf hin, dass Nvidia dieses Produkt speziell auf den chinesischen Markt zugeschnitten hat. 

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