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Aug 6, 2024 11:44:08 AM

 

 

Das „Greensheet“ ist der monatliche Marktbericht von Fusion Worldwide. Er informiert über die wichtigsten Entwicklungen in den Lieferketten für ICs, CPUs und Hardwareprodukte.

Hier sind einige der wichtigsten Erkenntnisse aus unserem jüngsten Bericht:

  • Micron, Samsung und SK Hynix passen die Preise für Speicher aufgrund der anhaltenden Nachfrage von Kunden aus dem KI-Sektor weiter an. Da diese Hersteller ihre Produktionskapazitäten auf neuere Komponenten verlagern, müssen Kunden sich auf EOL-Ankündigungen für ältere Speichermodule einstellen.
  • Auf dem Markt für HDDs ist die Nachfrage größer als die Produktionskapazitäten, was zu einem Anstieg der Preise und der Lieferzeiten führt. Die Preise für SSDs sind nach wie vor höher als die für HDDs. Sie sind aufgrund ähnlicher Schwankungen bei den NAND-Flash-Preisen um 10-25 % angestiegen.
  • Die schwache Nachfrage nach PCs wirkt sich auf den Markt für CPUs aus, so dass die Anbieter ein Überangebot befürchten. Marktanalysten sagen jedoch, dass sich die Nachfrage erholen sollte, nachdem die Entwicklung der Bestellungen Anzeichen für einen Aufschwung zeigt.
  • Ein aktueller Anstieg der Nachfrage nach PMICs wirkt sich auf Monolithic Power Systems aus und führt zu einer Verlängerung der Lieferzeiten. Dieser Effekt färbt auch auf andere Marken ab, da diese eine gestiegene Nachfrage nach ihren alternativen Produkten verzeichnen.

Die Zeit der Bestandskorrekturen scheint sich ihrem Ende zu nähern, da der Markt sich zu stabilisieren beginnt. Die Lieferzeiten sind wieder auf das Niveau von vor der Pandemie zurückgekehrt, mit nur geringfügigen Ausnahmen bei älteren und speziell verarbeiteten Teilen. Viele Zulieferer sagen für Ende des vierten Quartals 2024 und Anfang 2025 einen deutlichen Nachfrageanstieg voraus, da die positive Entwicklung der Book-to-Bill-Ratio dafür spricht, dass das zweite Quartal 2024 den Tiefpunkt des aktuellen Zyklus markiert.

Erfahren Sie mehr über das Marktgeschehen im nachfolgenden vollständigen Bericht.

  

 

 

Speicher 

Die Preise für Speicher steigen bei DDR-Herstellern weiter an

Micron kündigte zu Beginn des dritten Quartals eine Preiserhöhung von 15 % für LPDDR5-Speicherchips an. Diese Erhöhung ist auf die hohe Nachfrage nach KI-Anwendungen und die Tatsache, dass einzig diese Komponente mit AMD-basierten PCs kompatibel ist, zurückzuführen. Das Angebot an LPDDR5-Speicherchips hält aktuell noch nicht mit der stark gestiegenen Nachfrage Schritt, welche laut Prognosen in der zweiten Jahreshälfte aufgrund zusätzlicher Auslieferungen von Chromebooks, Handheld-Geräten und Mobilgeräten weiter steigen wird.

Die Nachfrage nach LPDDR4 bleibt dagegen schwach, so dass ein Überangebot den Lieferanten Sorgen bereitet. Die Preise für DDRR4 bleiben folglich niedrig und sind in diesem Quartal nur um 8 % gestiegen.

Darüber hinaus steigt die Nachfrage nach DDR3, da Samsung und SK Hynix vor kurzem angekündigt haben, dass sie das Auslaufen der Produktion vorantreiben wollen. Sobald Samsung und SK Hynix ihre DDR3 auslaufen lassen, ist geplant, die Produktion von DDR4 und DDR5 zu forcieren. Micron hat ein Longevity-Programm für DDR3 und seine Produktversion ist noch in ausreichender Menge verfügbar, so dass die Verfügbarkeit aktuell kein Problem darstellt.

 

 

Hardware 

Die Nachfrage nach HDDs übersteigt die Produktion

Marktanalysen deuten darauf hin, dass das Angebot an HDDs zukünftig nicht mit der Nachfrage Schritt halten kann, so dass sich die Lieferfristen verlängern werden. Die Preise für Laufwerke höherer Kapazität sind um 10-20 % gestiegen, was auf einen Engpass bei Rohstoffen wie Glassubstraten zurückzuführen ist.

Seagate ist einer der Hersteller, die auf Lieferengpässe bei HDDs hinweisen. Das Unternehmen berichtet vermehrt über Probleme bei der Belieferung mit Laufwerken hoher Kapazität. Ab diesem Quartal bittet der Hersteller seine Kunden um mehr Transparenz bzgl. ihrer Nachfrage und um die Übermittlung verbindlicher 52-Wochen-Bestellungen für alle Produktreihen.

 

Die Preise für SSDs aller Kapazitäten steigen um 10-25%

Die Kosten für SSDs liegen nach wie vor über denen für HDDs. Preisschwankungen bei NAND-Flash treiben die Preise für SSDs in die Höhe. Samsung und Solidigm haben ihre Preise für SSDs kürzlich um 10-25 % für alle Kapazitäten erhöht.

Die Nachfrage stagniert, da Kunden sich auf die neue Preisgestaltung einstellen. Der offene Markt spiegelt diese Preisentwicklungen wider und bildet den allgemeinen Preisanstieg nach, so dass es schwieriger wird, kostengünstige Alternativen zu finden.

 

Die Nachfrage nach NVIDIAs KI-GPUs steigt stark, H100 werden knapp

Die Nachfrage nach KI-GPUs von NVIDIA, insbesondere nach der H100, ist trotz Spekulationen über ein mögliches Auslaufen des Produkts (EOL) weiterhin robust. Das Angebot ist dementsprechend knapp, was bei vielen Kunden einen Flaschenhals für ihre Produktion bedeutet. Auch die neue B200 stößt auf großes Interesse, Kunden planen voraus und geben bereits Bestellungen für August und September auf.

Trotz dieser Einschränkungen ist die Nachfrage gesund und dürfte bald weiter zunehmen. In der Zwischenzeit profitiert der AMD MI300X-Accelerator von dem Nachfrage-Überhang für das Konkurrenzprodukt, der H100 GPU von NVIDIA.

Die Preise für die Quadro-Serie sind in den letzten Monaten um 3-5% gesunken. Um zusätzliche Nachfrage zu generieren, plant der Hersteller, die Preise niedrig zu halten.

 

High-Spec-Cards und Optical Transceivers verzeichnen örtlichee Verknappungen

Das Gesamtangebot an Netzwerkprodukten ist trotz der gestiegenen Nachfrage im letzten Quartal weiterhin gut. Engpässe gibt es vor allem bei high spec Netzwerkkarten, Kabeln und optischen Transceivern. Die gestiegene Nachfrage nach H100-GPUs hat auch zu einer höheren Nachfrage nach Produkten der MCX7-Serie von Mellanox im Vergleich zur MCX5/6-Serie geführt. Die Lieferzeiten für die CX6 sind länger geworden, und Kunden berichten, dass es keine verbindlichen Liefertermine gibt, da Mellanox weiterhin die CX7-Produktion priorisiert.

 

 

CPUs

Mobile CPUs: Schwache PC-Nachfrage, knappes Intel-Angebot und wachsendes Interesse an KI-Chips von AMD

Die Nachfrage nach herkömmlichen PCs ist rückläufig, da Kunden eine kostengünstige Planung bevorzugen. Diese Entwicklung führte zu einem Auftragsrückgang von Seiten der Laptop-Hersteller, was sich auf Tier-2- und Tier-3-Lieferanten auswirkte. Während AMD einen Rückgang der Laptop-Bestellungen um 10-15 % verzeichnete, ist die Gesamtnachfrage bei Intel Berichten zufolge stabil, da die Verfügbarkeit nach wie vor gut ist.

Während die Auslieferungen zuvor sieben Quartale in Folge rückläufig waren, deuten jüngste Analysen darauf hin, dass die Märkte für eine Trendwende bereit sind. Die Analysen von IDC haben gezeigt, dass die weltweiten PC-Lieferungen im letzten Quartal dank des Rückenwinds durch die steigende Nachfrage nach KI-PCs und Aktualisierungszyklen in Unternehmen endlich wieder gestiegen sind. Schwache Verkäufe in China sind einer der Faktoren, die die Nachfrage negativ beeinflussen.

Auf Lieferantenseite wird erwartet, dass bei Intel die CPUs der Meteor Lake H-Serie für Laptops und die ATOM-CPUs der 12th Gen Alder Lake N-Serie für Chromebooks (N200, N300, N305) bis Ende des dritten Quartals 2024 geringfügig knapper sein werden. Darüber hinaus hat AMD die Lieferzeiten für Desktop-CPUs um 2-3 Wochen verlängert, um möglicherweise Kapazitäten für margenstarke KI-bezogene Produkte umzuverteilen.

Intel plant die Markteinführung seiner Lunar-Lake-CPUs für das dritte Quartal 2024, während AMD sich auf seine AI-300-Serie konzentriert und kürzlich LPDDR5X-Versionen für Ryzen AI 9 365 und Ryzen AI 9 HX 370 vorgestellt hat. Beide Unternehmen arbeiten an der Verbesserung ihrer Angebote, um den sich entwickelnden Marktanforderungen, wie etwa der zunehmenden Nachfrage nach KI-Anwendungen, gerecht zu werden.

 

Server-CPUs: Intel hat mit Lieferengpässen zu kämpfen, während die Genoa-Serie von AMD boomt

Intel verzeichnet eine punktuelle Nachfrage nach einigen 3rd. Gen. Ice Lake-SKUs, da Tier-1-OEMs Zuteilungen beantragt haben. Lieferengpässe haben zu einer 1-2-wöchigen Verlängerung der allgemeinen Lieferzeiten der 3rd. Gen Ice Lake CPUs und der 4th Gen Sapphire Rapids CPUs geführt. Intel verlagert seinen Fokus auf die 5th Gen Emerald Rapids, was zu einer höheren Verfügbarkeit führen wird.

Die Nachfrage nach CPUs der 4th Gen Genoa-Serie ist stabil, insbesondere aus nicht-asiatischen Märkten, die etwa 70 % der aktuellen Gesamtnachfrage ausmachen. Distributoren berichten von einem starken Interesse an Genoa EPYC Prozessoren (zum Beispiel den EPYC 9124, 9654, 9754, 9534, 9554), wobei die Preise auf dem freien Markt aufgrund des Wettbewerbsdrucks stark verhandelbar sind.

 

 

Integrated Circuits (ICs) 

Nachfrageschub belastet die Verfügbarkeit von PMICs von MPS

Monolithic Power Systems wurde von einem plötzlichen Anstieg der Nachfrage überrascht. Die Produktion war nicht in der Lage, den Auftragsanstieg zu bewältigen. Diese Entwicklung hat zu Engpässen bei wichtigen MPS Power Management ICs (PMICs) geführt, wie zum Beispiel bei den Teilen, die mit MP und MPQ beginnen, was in erster Linie darauf zurückzuführen ist, dass große Kunden die Produktionskapazität monopolisieren.

Die Lieferschwierigkeiten bei diesen PMICs könnten sich auf andere Marken wie Intel und Renesas auswirken, die ähnliche Komponenten anbieten. Derzeit entfallen etwa 20 % der Gesamtproduktion von MPS auf PMICs, davon jeweils 20 % auf Automobil- und 15 % auf Verbraucheranwendungen. Der restliche Anteil entfällt auf industrielle Anwendungen.

Marktanalysen zufolge betragen die Lieferzeiten für Standard- und Automobilprodukte 26 Wochen. Die Produktionskapazitäten für das 3. Quartal sind voll vergeben, was die Lieferprobleme noch verschärft.

 

Samsung nimmt aufgrund finanzieller Schwierigkeiten Änderungen an seiner LED-Produktion vor und sieht sich mit Rückschlägen konfrontiert

Entgegen den Gerüchten über einen vollständigen Marktaustritt verlagert Samsung stattdessen seinen Schwerpunkt strategisch weg von LED-Produkten mit geringer Leistung. Nachdem das Unternehmen mehrere Jahre lang mit finanziellen Verlusten zu kämpfen hatte, werden nun die weniger profitablen Produktlinien auslaufen gelassen. Die Händler warten jedoch noch immer auf einen konkreten Zeitplan für End-of-Life Daten dieser Produkte.

Die jüngsten Preiserhöhungen, die von Samsungs ausländischen Rechtsabteilungen durchgesetzt wurden, haben zu erheblicher Unzufriedenheit bei Kunden geführt, was die finanzielle Belastung von Samsung LED noch verstärkt hat. Samsung wird seine LED-Produktion für die Automobilindustrie nach den geltenden Vorgaben zwar weiterhin unterstützen, aber viele Kunden gehen zu anderen Marken über. Für koreanische Kunden wird Seoul Semiconductor aufgrund seiner wettbewerbsfähigen Preise zu einer beliebten Wahl. In Europa wird für Top-Qualität Osram bevorzugt, wobei ein starker Nachfragetrend vom Gartenbausektor ausgeht.

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