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Der kalte Krieg der Technologie geht weiter, da die USA SMIC mit Sitz in China auf die Blacklist setzen

Geschrieben von Theresa Keller | 2021.07.6

Das Handelsministerium der Vereinigten Staaten hat  Semiconductor Manufacturing International Corp (SMIC) wegen angeblicher Verbindungen zum chinesischen Militär offiziell auf die Blacklist gesetzt.  

 

Laut dem Wall Street Journal wird SMIC durch die Entscheidung der Trump-Regierung daran gehindert, US-eigene Software, Maschinen und andere Ausrüstung zu erhalten, die für das Design und die Herstellung Ihrer Produkte notwendig sind, sofern nicht der Exporter die Genehmigung von der US-Regierung erhält.  

SMIC ist Chinas größter Hersteller von Computerchips und macht eine Fünftel  des globalen Marktes aus. China plant Investitionen von über 160 Milliarden USD in neue Mikrochip-Fabriken und Kapazitätsausweitungen in den nächsten 5 bis 7 Jahren, um die Abhängigkeit von externen Chipherstellern zu reduzieren. Damit dieses Ziel erreicht werden kann, sicherte sich SMIC im Mai 2020 2,2 Milliarden USD im Rahmen von staatlichen Fördermitteln , um eine neue Produktionsstätte zu errichten, die die Produktion von 14-nm-Knoten erhöht.  

Jedoch produzieren die Mitbewerber von SMIC mittlerweile kleinere Knoten, wodurch effizientere Chips möglich sind. Die Marktführer bei Foundry-Produkten, TSMC und Samsung, die auf dem Foundry-Markt an erster bzw. zweiter Stelle stehen, verfügen derzeit über die Technologie, 7-nm-Knoten zu produzieren, die zunehmend für 5G-Gerätefavorisiert werden.  

Im Gegensatz dazu haben GlobalFoundries und UMC, die auf dem Foundry-Markt an dritter und vierter Stelle stehen, ihre Fertigungskapazitäten auf finFET- Knoten umgestellt, die  ICs besser unterstützen, welche in der Automotive-Fertigung und  Herstellung im Bereich KI verwendet werden.  

 

SMIC, das auf der Blacklist steht, ist nicht das erste Unternehmen mit Sitz in China, dem strikte  Handelsbeschränkungen auferlegt wurden. Das Handelsministerium der Vereinigten Staaten hat zudem bei mehr als 60 weiteren chinesischen Firmen im Dezember 2020 Beschränkungen eingeführt – ähnlich wie bei Huawei Mitte 2019. Diese Maßnahmen sorgen voraussichtlich für noch mehr Spannungen bei den Handelsbeziehungen zwischen den USA und China  und im andauernden Kalten Krieg der Technologie.