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Härtung Ihrer Lieferketten – Ein globaler Ansatz

Geschrieben von Brittany McCabe | 2021.05.25
 

In allen Lieferketten können, verursacht durch unvorhersehbare Ereignisse, wie z. B. Handelskriege, Naturkatastrophen oder Datenlecks, Risiken auftreten, die oft zu diversen Störungen führen. Zuletzt hatte die COVID-19-Pandemie weitreichende Auswirkungen auf Angebot und Nachfrage, was den Bedarf nach stabileren Lieferketten nochmals verdeutlicht hat.

Eine zweite Welle könnte zu weiteren weitreichenden globalen Störungen führen, was eine Stärkung der Resilienz von Lieferketten noch mehr vonnöten macht. Aus einer aktuellen Gartner -Umfrage geht allerdings hervor, dass nur 21 % der Befragten angeben, gegenwärtig über ein sehr robustes Netzwerk zu verfügen, wozu auch gehört, dass Beschaffungs- und Herstellungsaktivitäten schnell angepasst werden können.

Für den erfolgreichen Aufbau einer widerstandsfähigen Lieferkette ist die Beschaffung von Komponenten bei verschiedene Quellen und in unterschiedlichen geografischen Regionen essentiell. Obwohl die Diversifizierung der Supply Chains entscheidend dafür ist, Hersteller vor unerwarteten Ereignissen zu schützen, wird die Wichtigkeit meist erst dann erkannt, wenn sich Schwächen zeigen.

Gemäß PwC ist die Anzahl der CFOs, die davon ausgehen, dass sich die Bandbreite ihrer Lieferketten vergrößert, seit Anfang März im Vergleich zum Monatsende von 30 % auf 42 % gestiegen. Dies korreliert mit dem Spitzenwert an Werksschließungen, die aufgrund von Ereignissen höherer Gewalt von Regierungen weltweit angeordnet wurden.

Paul Romano, COO bei Fusion Worldwide, bestätigt: „Firmen beabsichtigen normalerweise, im Falle von unvorhersehbaren Ereignissen, wie z. B. dem MLCC-Engpass im Jahr 2018, alternative Lieferanten in ihre Lieferketten einzugliedern, vergessen aber schnell die Notwendigkeit, sobald das Problem gelöst wurde. Mit der Pandemie müssen Firmen auch ihre Supply Chains geografisch diversifizieren, um ihre Abhängigkeit von einem einzigen Standort zu verringern.“

Geografische Diversifizierung ist eine langfristige Lösung aufgrund des Zeitaufwands und der erforderlichen Investitionen. Dennoch ist dies ein großer Schritt in Bezug auf sichere Lieferketten. Durch strategische Platzierung und Verteilung der Standorte, an denen Produkte produziert, beschafft und gelagert werden, können sich Firmen besser vor unerwarteten zukünftigen Ereignissen schützen.

China beispielsweise gilt bereits als eine der am schnellsten wachsenden Quellen für ausländische Investitionen in Indien. 2019 kündigte Sany, ein chinesisches multinationales Fertigungsunternehmen, an, das Werk in Pune für 140 Millionen USD zu erweitern. Tsingshan, ein chinesischer Top-Edelstahl-Hersteller, gab ebenfalls seine Investition von 1 Milliarde USD für den Bau eines Werks in Indien bekannt.

Kurzfristig können Firmen ihre Lieferantenbasis und -produkte diversifizieren. In einer Zeit mit zunehmenden Störungen ist es wichtig, damit zu beginnen, Beschaffungsstrategien schnellstmöglich zu verbessern. Besonders Überprüfungsverfahren müssen unverzüglich durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass neue Lieferanten regelkonform und zuverlässig sind.

Tobey Gonnerman, EVP of Trade bei Fusion Worldwide, sagt dazu: „Eine starke Partnerschaft mit Lieferanten aus dem offenen Markt ist ausschlaggebend für die Fähigkeit eines OEM, Widrigkeiten in der Lieferkette zu lösen. Jene Unternehmen, die warten, bis Engpässe eintreten, um dann mit diesen Lieferanten zu interagieren, sind später die am schwersten betroffenen; sowohl in Bezug auf Zusatzkosten, mit denen sie konfrontiert sind, als auch aus Sicht der Qualitätssicherung.“

Um Flexibilität gegenüber nicht vorhersehbaren Ereignissen sicherzustellen, wie z. B. ein Wiederaufflammen von COVID-19, sind einige Risikominderungsstrategien nachstehend aufgeführt:

  • Bauen Sie alternative Lieferquellen auf, mit der Fähigkeit, Komponenten zu liefern, die normalerweise von einer einzigen Quelle geliefert werden. Diejenigen, die von einer einzigen Lieferquelle abhängig sind, sind mit massiven Unterbrechungen in der Lieferkette konfrontiert, wenn es beim Lieferanten zu Lieferproblemen kommt.
  • Erweitern Sie die zulässige Anzahl von Herstellern oder Lieferanten auf der AVL. Dies gibt Firmen mehr Handlungsspielraum, sollte eine Störung der Lieferkette auftreten. Eine Firma mit umfangreicher AVL hat die Fähigkeit, Engpässe bei Komponenten schnell zu lösen, und kann sich diese Lieferanten besser zunutze machen, um lieferfähig zu bleiben.
  • Verstehen Sie, welche wichtigen Verbindungen in der Lieferkette für unvorhersehbare Ereignisse anfällig sind, um dann umgehend Risikomanagement- und Notfallpläne erstellen. Es ist wichtig, dass Firmen sich vollständig darüber im Klaren sind, was in ihrer Lieferkette beeinträchtigt sein wird, wie schwerwiegend die Auswirkungen sind und wie gut sie vorbereitet sind, damit umzugehen. Die Unternehmen, die von unvorhersehbaren Ereignissen stärker betroffen sind, sind diejenigen, die keine widerstandsfähige Lieferkette aufgebaut haben, und zwar noch vor dem Auftreten eines Problems mit entsprechenden Auswirkungen.
  • Nutzen Sie unsere Quellen für Marktinformationen. Durch genaue Beobachtung der Marktgeschehnisse und des Status ihrer Lieferketten in Bezug darauf sind Firmen in der Lage, proaktiv zu agieren und sofort zu reagieren.
  • Diversifizieren Sie sich geografisch. Da Hersteller bestimmter Komponenten auf einzelne Regionen konzentriert sind, sind spezielle Produkttypen von politischen Ereignissen und Naturkatastrophen besonders betroffen. Durch die Verteilung von Werken und Lieferantenstandorten sind Firmen geschützter vor komprimiert auftretenden, nicht vorhersehbaren Ereignissen.

Durch die Diversifizierung von Lieferanten und Standorten können Hersteller nicht nur flexibler sein, sondern sich auch besser an einen sich ständig verändernden Markt anpassen. Dies führt dazu, dass ihre Lieferketten weniger von unvorhersehbaren Ereignissen beeinträchtigt werden und es verschafft ihnen einen Wettbewerbsvorteil bei der Verfügbarkeit von Materialien.